Am 22. August 985 hält die weiße Prinzessin erneut Hof. Als besonderer Gast wohnte Lydiadas von den sizilianischen Schatten dem Hof und insbesondere dem folgenden Mitternachtsprozess bei. Im folgenden sind die Ereignisse dieses Staatsaktes sowie die hochherschaftlichen Schwüre und Erlasse Aurore von Genuas und ihrer ausführenden Bediensteten niedergeschrieben:
– Die Blutjagd auf den Klüngel der Jäger der Nacht wird als erfolgreich beendet erklärt. Die schwarze Madonna und der Jäger mit dem kalten Herzen vernichteten einen dieser, der Kult der Jagd vier.
– Der Mondsenat wird ins Leben gerufen. Er übernimmt die Verwaltung der Jagdgebiet und der stark vergrößerten Anhängerschaft ihrer Majestät von den Ädilen. Die Zusammensetzung erfolgt territorial, nicht sanguin, wie anderswo üblich. Seine Zusammensetzung ist wie folgt: Maximinianus für Mascharana, Benedetto für Burgus, Contratra Predis und Maddalena, Godeoc für Clavicula, Acacia della Velanera für Platealonga, Matteo di Ventura für Ravecca und Melissa für Broglio. Die beiden verbliebenen Plätze, zum einen für Domus und zum anderen für Luccoli, Borgio Incrociati und Borgio di Bisagno, bleiben vorerst unbesetzt.
– Die Jagdgebiete Nordbroglio für Melissa, das Zentrum Broglios für den Kult der Jagd, sowie Platealonga für Kainiten auf dem Weg der Könige, werden vergeben.
– Das Kind Caterina Tebalducci wird als offizielles Mündel Matteo di Venturas benannt.
Gemäß der zweiten Tradition knieten folgende Neuankömmlinge vor dem Löwenthron:
– Matteo di Ventura
– Seinfreda Gunnhildsdottir
– Gaius Marcellus Palatino
– Toma Ianos Navodeanu
– Adelchis Diaconus
– Vergonzo Faro
Den Vasalleneid legten daraufhin folgende Nächtliche ab:
– Maximinianus
– Benedetto
– Matteo di Ventura
– Titus
– Gaius Marcellus Palatino
– Acacia della Velanera
– Seinfreda Gunnhildsdottir
– Melissa
– Ferrucio Erminio
Ihre Majestät teilte außerdem mit, das der Kult der Jagd bereits zuvor den Vasallenschwur abgelegt habe.
Die folgenden Personen wurden mit folgenden Worten in den Liktorenstand erhoben:
– Titus von Neapel
– Matteo von Mantua
– Gaius Marcellus Palatino von Poitiers
„Ihr habt Mut, Kraft und Willen zur Ordnung gezeigt. Ich verleihe euch die heilige Pflicht, diese einzusetzen.
Ich gebe euch das Recht, einen jeden meiner Vasallen in euren Kreis aufzunehmen.
In meinem Namen werdet ihr über die Traditionen der Stille und der Vernichtung wachen. In meinem Namen den Anklagen meiner Gäste nachgehen und die Beschwerden meiner Vasallen umfänglich prüfen.
Ihr werdet mir diese Fälle sortiert und geordnet vorlegen, auf dass ich über sie richte. Außerdem werdet ihr herausfinden was mit euren Vorgängern passiert ist.“
Der Kult der Jagd wird mit folgenden Worten zur Geissel Genuas ernannt:
„Ihr habt Hartnäckigkeit, Tapferkeit und Zielstrebigkeit bewiesen.
Ich verleihe euch die heilige Pflicht, diese zu nutzen.
In meinem Namen werdet ihr über die Grenzen meiner Domäne wachen. In meinem Namen ungebetene Gäste, Wilderer an meiner Herde und Blutsgejagte aufspüren und vernichten, falls ihr sie nicht festnehmen und mir oder dem Seneschall vorführen könnt.“
Im Anschluss werden folgende Bittgesuche der Vasallen Genuas behandelt:
– Die schwarze Madonna erhält die Erlaubnis Giacomo di Nicolo nach der dritten Tradition zeugen zu dürfen.
– Der heilige Vates und alle Mondenkinder erhalten das alleinige Jagdrecht in Borgio Incrociati – Kreuzdorf.
– Der Henker mit der vornehmen Gestalt bittet um Aufnahme seiner Nichte Maria Aurelia am Hof ihrer Majestät. Er erhält eine Aufgabe sich zu beweisen dieser Ehre wert zu sein.
– Gaius von Genua legt folgenden Schwur ab:
„Ich, Gaius von Genua, schwöre, bei meiner Ehre als euer Vasall, solange ich in eurer Domäne willkommen bin, Alles was in meinen Möglichkeiten und in Einklang mit den Traditionen unseres Vaters möglich ist, gegen Siechen und ihre Quellen in dieser, eurer, Domäne zu unternehmen.“
– Die kindliche Seherin setzte ihre Majestät über ihren Lehnseid zur roten Hexe von Broglio in Kenntnis.
Im Anschluss an den höfischen Teil folgt die Gerichtsverhandlung gegen Brimir Böggvisson aufgrund des Bruches der fünften Tradition. Ihm wird vorgeworfen im Jahre 968 n.Chr. den älteren Schatten Nevio Apronius in Ravecca, trotz anderslautender Anweisungen, vernichtet zu haben. Er beruft sich auf Notwehr in Ausübung seiner Liktorenpflicht. Die rote Hexe von Broglio übernimmt die Anklage. Die schwarze Madonna die Verteidigung. Es werden außerdem fünf Geschworene ernannt die ihrer Majestät bei einer neutralen Urteilsfindung zur Seite stehen dürfen.
Die Geschworenen:
– Titus
– Toma Ianos Navodeanu
– Matteo di Ventura (im Laufe des Prozesses entlassen)
– Ferrucio Erminio
– Fabrizio Begado (im Laufe des Prozesses entlassen)
Die Anklage:
„Ich klage das Tier Brimir an!
Ich klage ihn an, im Jahre des Herrn 968 sich völlig dem Blutrausch hingegeben zu haben und sich in seiner Lust an uns allen vergangen zu haben.
Ich klage ihn an, die zweite und fünfte Tradition geschändet zu haben, indem er Nevio Apronios, genannt Allocer, Ancilla der Schatten, Gesandter der See der Schatten und seit Jahrzehnten Gast in Genua, vernichtete.
Ich klage ihn an, nicht bei klarem Verstand und eine Gefahr für das Blut zu sein – einem Tier näher als einem Kind Kains oder Sets.“
Die Verteidigung:
„Hoch verehrte Ahnen, werte Geschworenen ich muss der werten Melissa entschieden widersprechen. Zwar war es Brimir, welcher dem so genannten Allocer den endgültigen Tod brachte, doch handelte er vollkommen im Rahmen seiner Aufgaben als Liktor. Allocer trat die Höflichkeit ihrer Majestät mit Füßen, weigerte sich den Geboten der zweiten Tradition zu folgen und griff die Gruppe der Liktoren an, die ihn ein weiteres Mal auffordern sollte vor ihrer Majestät zu erscheinen. In seinem Wahn trachtete er danach Brimir zu vernichten und so tat er zu was er Kraft der Worte ihrer Majestät verpflichtet war: Er schützte die Domäne und vernichtete die Bedrohung.“
Befragte Personen (in der Reihenfolge der Befargung):
– Lucio Il Onnivorno
– Angelique
– Godeoc
– Maximinianus
– Brimir Böggvisson
– Der Kult der Jagd
– Fabrizio Begado
Ausgang:
Mit zwei gegen eine Stimme empfehlen die Geschworenen den Freispruch. Ihre Majestät folgt diesem Vorschlag und spricht Brimir Böggvisson als unschuldig des Tradtitionsbruchs durch die Vernichtung des Nevio Apronius frei.
Weitere wichtige Ereignisse:
Fabrizio Begado gesteht die Vernichtung des Liktoren Alerios. Auch die Vernichtung des Liktoren Antigonos durch ihn wird, wenn auch nicht von ihm selbst, von gewichtigen Zeugen bestätigt.
Fabrizio Begado wird kurz nach seinem Geständnis von Lydiadas di Catania zum Botschafter der sizilianischen Städte in Genua und Nachfolger des Nevio Apronius ernannt.