Wenn Alten von dem Paradies schwärmen, welches Ravecca wohl einmal gewesen war erfüllt sie gleichzeitig der Kummer wenn sie sehen was daraus geworden ist. Jener östliche Teil der Stadt, der sich entlang der gleichnamigen Via Raveccha von der Sant’Andrea Ebene und der Porta Soprana bis zum Janusplatz zieht. Die Via del Colle (Hügelstraße) zieht sich hier an den karolingischen Stadtmauern entlang, verbindet die Haine und Gärten mit der Mauer, in deren Schatten sich oft die Faulenzer und Tunichtgute versammeln.
Auf dem Andreahügel (Colle di Sant’Andrea) gelegen ist die Luft hier manchmal noch freier, frischer und süßer als in den anderen Sestieri Genuas. Jedoch scheint die unsichtbare Hand welche das Sestieri lange beschützte von ihr genommen worden zu sein. Zwischen den hohen Wirtshäusern und den geräumigen Häusern tummeln sich heute die Bettler, Obdachlosen und Verzweifelten. Obwohl einiges tausend Volk hier wohnt und wirkt, sieht man doch selten viel von ihnen. Sie sind die wohlhabenderen, die begüterten unter den Bauern und Wirten und halten sich sichtlich von den fern von den hungrigen Gestalten, den verhärmten Kindern und den dubiosen Grüppchen die die Straßen immer mehr für sich einnehmen. Wie betäubt scheinen es viele Raveccaner noch nicht fassen zu können was aus ihrer Idylle geworden ist.
Die Olivenhaine, Apfelbäume und Rebstöcke zeugen noch immer von dieser Idylle. Jedoch hängen niemals lange Früchte an den Bäumen und Sträuchern und manch zu lange unbeaufsichtigter Grünfleck ist nun mit behelfsmäßig zusammengezimmerten Bauten und verängstigten Menschen besiedelt.
Nachts mag man den Grund hierfür erkennen, wo das nächtliche Volk aus Broglio oder schlimmer, Clavicula, die Gassen für sich entdeckt um ihren hässlichen Geschäften nachzugehen.
Kaum Licht dringt aus den vielen Tavernen und den verriegelten Häusern, in das die Sterblichen sich verkriechen, kahl gefressen und verlassen liegen die Haine und Wäldchen da und fern, oh so fern, wirkt von hier oben die restliche Stadt.