Will man einen Eindruck von dem Genua bekommen wie es vor den verheerenden Plünderungen der Sarazenen ausgesehen hat, dann sollte man seine Schritte nach Domus lenken. Hunderte kleine Hütten, hübsch, beschaulich und wenig aufregend erstrecken sich überall im größten der Sestieris. Die typischen, aus Planken gezimmerten, Häuschen der Bürger, schief und liebevoll bunt bemalt wurden in den Dekaden nachdem das Viertel beinahe vollständig abgebrannt war in mühevoller Kleinarbeit und viel Nachbarschaftshilfe wieder aufgebaut. Hier lebt das Herz der Bürgerschaft. Wo in Raveccha Bauern, in Clavica Gauner, in Broglio Dörfler, in Platealonga Fremde und in Mascharana Reiche gibt, da gibt es in Domus Bürger. Bürger in beschaulichen Hütten mit ehrlichen Berufen, mit freien Herzen und liebenden Ehefrauen.
Zwar kann man auch ein halbes Jahrhundert nach den verheerenden Bränden, den Plünderungen und den Vertreibungen noch vielerorts sehen das es ein langer Weg zurück zu dem Sestieri war das Domus heute ist, aber die Menschen scheinen die schlimmsten Zeiten hinter sich gelassen zu haben. Die früher allerorten ihre Hände ausstreckenden Bettler sind aus den Straßen verschwunden, sogar die wichtigsten Straßen wurden gepflastert und bedecken den einstmals schwarz verbrannten Boden.
Lediglich an den Rändern, insbesondere nach Clavicula und Borglio kann man noch sehen wie schwer es Domus hatte. Hier stehen noch viele Behausungen aus zusammengestohlenen Brettern und Planen, unter denen die Menschen wie Vieh hausen, stechen die verkohlten Reste der einstigen Häuser aus dem Matsch.
Die drei Kirchen, die maßgeblich am Wiederaufbau beteiligt waren bieten nicht nur dem Auge Halt: San Genesio am westlichen, San Ambrosio am östlichen Ende und die Laurentuskirche dazwischen. Stolz ragen ihre Kirchtürme in den Himmel, das deutliche Zeichen das heute verkünden darf: Domus lässt sich nicht unterkriegen.