Blut. Im Leben wie im Tod schenkt es jedem eine Familie. Das Grundkapital für das gesamte Leben. Ist sie zerstritten, klein, schwach oder arm, hat man nur die Möglichkeit hart arbeiten zu müssen um nach ganz oben zu kommen. Ist sie das nicht… dann ist es beinahe leicht. Nicht umsonst heißt es „Blut ist dicker als Wasser.“ – und nirgendwo trifft dies mehr zu als im Clan Ventrue. Sie halten sich gegenseitig im Sattel. Und das wichtigste: sie werden voneinander im Sattel gehalten. Wer dem Clan der Könige angehört, dem ist die eine Doktrin.
Wer glaubt das es so etwas wie Gleichheit gäbe, ist ein Träumer. Seit jeher macht es einen Unterschied wo man geboren wurde. Wem man geboren wurde. Wie man geboren wurde. Welche Hautfarbe, welches Geschlecht, welche Haarfarbe man hat. Für den einen ein Geschenk für den anderen ein Fluch. Es kann gleichermaßen zum Sklaven oder zum König machen – ohne das man dafür etwas könnte, ohne das man etwas dafür getan hätte. Wenn du also derjenigen bist den es am besten getroffen hat, wenn dir Gott alles in die Wiege gelegt, dich zum Herrscher gemacht hat, wäre es da nicht ungerecht wenn du es nicht nutzen würdest? Wenn du das Geschenk, das so vielen anderen verwehrt wurde, verschwendest oder gar wegwirfst? Wäre es nicht undankbar es abzulehnen?
Die Ventrue sind nicht undankbar. Sie setzen sich aus denen zusammen die ihr Geschenk angenommen haben. Den Fürsten und Königen, Bischöfen und Stammesführern die es bereits im Leben zu nutzen wussten. Mit sterblichen Brüdern, Schwestern, Cousins, Vätern und Vettern in den mächtigsten Familien der Welt haben sie beste Startvoraussetzungen um in die mächtigste Familie der Nacht eingeladen zu werden. Und Macht potenziert sich. Während andere Clans ihren Idealen nachgehen, ihren Liebschaften und persönlichen Ambitionen, da haben die Ventrue nicht vergessen das sie sich im Krieg befinden. Und wer im Krieg stirbt, der ist nicht unsterblich sondern tot. Möchte man also überleben, wahre Unsterblichkeit erlangen, dann ist es der beste Weg sich nicht umbringen zu lassen.
Ganz einfach. Oder?
