Das Streben nach Glück ist das Thema des Clans der Wanderer.
Wer die Ravnos verstehen möchte, der muss erkennen das in ihrem Blut etwas liegt das sie nach etwas zehren lässt das sie niemals erreichen werden. Es ist ihr Antrieb und ihr Fluch zugleich und von einer komplexen, frustrierenden Vagheit. Ist es die wohlige Geborgenheit im Mutterleib die wir alle erahnen, aber von der niemand wirklich sagen kann das er sich daran erinnert? Ist es die Ahnung, trotz allen Glücks, dort wo man lebt nicht zu Hause zu sein? Das Gefühl das das Leben zu einem Ziel führt welches man nie erreichen möchte?
Die Ungewissheit nach etwas zu streben von dem man nicht weiß ob es Ding, Ort oder Person ist, treibt die Wanderer, ist Kern der kollektiven Seele des Clans, ist doch jeder Ravnos sein ganzes Leben auf der Suche nach etwas von dem er bereits immer ahnte das er es nie finden wird.
Das Erstaunliche ist das sie trotzdem suchen.
Das sie die Unsterblichkeit nur auf den Verdacht hin durchschreiten es könne sich für sie lohnen. Das dort, am anderen Ende, etwas auf sie warte das den langen und mühsamen Weg rechtfertigen könnte. Es ist die Hoffnung das sich doch noch alles zum guten wenden könnte. Zum guten für sie selbst. Die Geschichte der Ravnos ist kein Märchen. Es ist eine endlose Aneinanderreihung von Betrug, Raub und Diebstahl. Von Mord, Verrat und Hinterlist. Von Kainiten die jeden und alles opfern um ihrem eigenen, persönlichen Glück einen einzigen Schritt näher zu kommen. Die ihr eigenes Kind für das Gefühl opfern würden das es ihnen dadurch besser gehen könnte.
Das Streben nach Glück ist kein Ideal. Es ist eine Manie.
Es ist der dunkelste Fluch des Hedonismus. Die höchste Form der Selbstsucht. Die dezenteste Form der Gier. Die Wanderer sind die Engel des disharmonischen Prinzips.
Trinken sie Blut, nehmen sie Glück.
