Am 06. Juni 958 hält die weiße Prinzessin zur Hof. Im folgenden sind die Ereignisse dieses Staatsaktes sowie die hochherschaftlichen Schwüre und Erlasse Aurore von Genuas niedergeschrieben:
Ihr Schwur als Lehnsherrin der Domäne Genua:
„Dies ist mein Schwur als Herrin dieser Domäne: Niemals sollen die Geheimnisse unserer Art verraten werden, niemals eine Beleidigung des Blutes ungesühnt bleiben. Wer mir dient, der wird Gerechtigkeit erfahren.
Wen es danach verlangt, diesen Schwur als seinen zu akzeptieren und ihm wie mir zu dienen, wer mir Gefolgschaft schwört und mein Gesetz in der Nacht vertritt, das das Gesetz des dunklen Vaters ist und keines sonst, der trete vor und hebe die rechte Hand.“
Alle Anwesenden leisten daraufhin den Treueid:
„Ich erkenne Aurore vom Geblüte Alexanders von Paris als Stellvertreter Kains und Herrin in der Domäne Genua an.
Ich beuge mich ihrem Urteil über die Traditionen des dunklen Vaters, der mir mein Blut und alle Gesetze schenkte.
Ich schwöre die Domäne Genua und all ihr Blut – sterblich oder nicht – zu beschützen.“
Daneben sei hier vermerkt das am selben Abend eine höchst beunruhigende Begebenheit den Staatsakt stört. So wurde einer der unseren, nach einer vollen Nacht und einem vollen Tag auf der Spitze des Anwesens ihrer Majestät, unversehrt und bei klarem Verstand in den Saal geführt. War sein Geist zuvor tierisch und verwirrt, wirkt er nun klar, gar hat er seine Sprache zurückerlangt. Als dünnblütiger Frevel wider unserer Natur wird er noch in der Nacht vernichtet. Ihre Majestät erklärt daraufhin:
„Es ist keine Großzügigkeit diese armseligen Kreaturen leben zu lassen, sondern Grausamkeit. Denn sie sind weder Mensch noch Vampir und gehören keiner von beiden Welten an. Sie sind eine Beleidigung für uns, eine Gefahr für unsere Herde. Der Tod ist ein Geschenk für sie, die nur den Hunger aber nie Befriedigung spüren.
Deshalb verkünde ich:
Alle müssen sterben. Wem ich bin, was Kain mir ist – ein Gott und Urahn; wer von mir so viele Generationen entfernt ist, wie ich von dem dunklen Vater – der soll als letztes die Rechte eines Vampirs tragen. Alle anderen sind des Todes. Bringt sie mir, auf dass über ihr Blut geurteilt werden kann. Wer seine Linie nicht kennt, muss Zeugnis ablegen vor mir und mir allein über seinen Erzeuger, damit ich ihn prüfe.“
Daneben werden folgende weitere Erlasse verkündet:
Godeoc, der Schlächter von Clavicula, erhält eben jenes als seine Domäne von jetzt bis zu dem Tag, da unser aller Vater uns richtet. Niemand solle sie ohne seine Erlaubnis betreten und sein Wort sei Gesetz.
Antigonos Kydones, Schutzherr des Volkes von Platealonga, Alerio Cesari Beschützer der Waisen und Straßenkindern sowie Brimir, der Jäger aus den kalten Wäldern, werden zu Liktoren ernannt und sollen zukünftig über die Tradition der Stille wachen, den Anklagen der Gäste Aurores nachgehen und die Beschwerden ihrer Vasallen umfänglich prüfen.
Godeoc, Schlächter von Clavicula, der schwarze Priester Maximinianus, die dunkle Madonna Acacia sowie Joseph mit der stillen Herz werden zu Ädilen ernannt, die das Elysium San Donato verwalten, die Gäste der Domäne empfangen und bewirten sowie die Beziehungen der Vasallen Aurores bündeln und ihr darbieten sollen.